What you do has a greater impact than what you say
—Stephen Covey

Jedes Jahr zum Jahreswechsel, werden im barocken Garten des Schlosses Belvedere in Wien die Jahreszahlen des angebrochenen Neujahrs aufgestellt. Sie dienen u.a. als sehr nette Fotokulisse für sein ganz persönliches Neujahrsfoto.

Für den so sehnlichst erwarteten Jahreswechsel 2020/2021, haben die InitiatorInnen dieser sehr netten Geste 2020, eine Überraschung vorbereitet.

Am Morgen des 31.12.2020 lief ich spontan zum Schloss, um noch rechtzeitig mein 2021er Foto zu machen – doch, da fehlte die so wichtige „1“ 🤔. Im ersten Moment dachte ich, dass diese wohl um Mitternacht oder spätestens am 1.1.2021 aufgestellt werden würde – doch dann entdeckte ich das „Be the 1!“, das anstelle der „1“ am Boden der Plattform abgebildet war. „Großartige Idee“, dachte ich und fragte gleich zwei vorbeilaufende junge Frauen, ob sie bitte ein Foto von mir als „I am the one“ machen könnten. Zu Hause angekommen wusste ich, dass ich somit mit meinem Neujahrsfoto auch einen passenden Titel für meinen Jänner Blogpost hatte.

Ich nutzte das „Be The One“ um darüber nachzudenken, was denn das nun für mich persönlich bedeutete am Ende eines so weltbewegenden Jahres – ich erinnerte mich zurück an den ersten Lockdown, wo es trotz aller Herausforderungen weltweit auch Momente gab, in denen wir alle realisieren duften, dass wir verbunden sind, mehr als wir denken und, dass wir nur gemeinsam diese Krise bewältigen können. Jeder hat seine ganz individuellen Aufgaben während dieser Pandemie bekommen. Manchmal sah’ ich richtig ein Bild vor mir, wie der gesamte Planet einen Spiegel vorgehalten bekam. Ja, nun ist diese Transformation, von der zahlreiche Menschen schon Jahrzehnte lang berichten plötzlich für ALLE sichtbar und spürbar geworden. Die Frage ist: wohin transformieren wir uns als Menschheit und Individuen?

Ich beobachte, dass viele Menschen vor allem in den wohlhabenden Staaten, die Chance tatsächlich in ein höheres Bewusstsein zu wechseln nicht wahrnehmen wollen, weil es mit Anstrengung verbunden ist seine eigenen Lebensweisen zu hinterfragen, seine Comfort – Zone tatsächlich zu verlassen oder Solidarität zu leben.

Viel einfacher ist es, andere zu kritisieren und es selbst besser wissen zu wollen oder einfach nur seinem EGO zu folgen. Selbst Verantwortung übernehmen, mehr im großen Kontext denken und handeln, sind Kompetenzen, die künftig hoffentlich noch viel mehr trainiert und eingefordert werden.

Ich habe mir vorgenommen, mehr „die Person – the one“ zu sein, die durch Taten und Aktionen, Antworten auf die offenen Fragen dieser bewegenden Zeit gibt. Es ist auch mein Ziel, die vielen, schön klingenden Lebensweisheiten und Sprüche, die wir alle immer wieder lesen und auch selbst verbreiten, einfach zu leben und umzusetzen. Ich will auch die sein, die keine Angst davor hat, darüber zu sprechen, dass wir in dieser Transformation ohne spirituelles Fundament und damit meine ich, ohne einer Verbindung mit Mutter Erde und Gott, nur zurückbleiben können.

Ich möchte mithelfen, unsere Denk- und Handlungsweisen mit zu entwickeln, um als Kollektiv zu erkennen, dass wir diese neuen Aufgaben auch nur mit unserem „neuen Bewusstsein“ erfassen und verstehen können.

JU’S 3 QUESTIONS OF THE MONTH

1. Wie erlebst du die Menschheit in dieser transformativen Phase? Was sind deine Erfahrungen im Umgang mit Menschen, die derzeit voller Angst und Panikmache vor der Zukunft nicht mehr spüren, dass sie mit diesem Verhalten selbst Negatives anziehen.

2. Welche Entdeckungen hast du an dir selbst gemacht in dieser fordernden Zeit. Welche deiner Stärken hast du besonders gespürt und gelebt?

3. Erlebst du diese Transformation auch auf einer spirituellen Ebene? Hast du das Gefühl, dass ‘Corona’ der Menschheit hilft, aufzuwachen?

🧔Iwan Zanchetta 🇮🇹🇨🇭
Iwan und ich sind einander erstmals beim Boarden für einen Flug von Wien nach Washington D.C. begegnet – wir beide waren für einen ‘special security check’ ausgewählt worden und Iwan war vor mir an der Reihe. Zirka zehn Stunden später saßen wir in der ‘Mobile Lounge’, auf dem Weg vom Flugsteig zum Terminal, nebeneinander. Der etwas ‘militärisch wirkende’ Empfang des Flughafenpersonals, ließ uns beide schmunzeln. Als wir einander im Transitraum ein drittes Mal trafen, beschlossen wir spontan gemeinsam Abendessen zu gehen, bevor wir in unterschiedliche Richtungen weiterflogen.
Iwan begeisterte mich durch seine offene, spontane und humorvolle Art, sowie seine Interessen für die Menschheit und Spiritualität. Er ist selbständig als Optometrist, arbeitet ganzheitlich und ist in verschiedenen Berufskommissionen im In- und Ausland engagiert. Seine Freizeit verbringt er gerne in der Natur sowie mit Sport, Lesen und auf seinem Motorrad. Wir sind seit unserem Kennenlernen auf LinkedIn und Facebook verbunden.

👩🏼Cheryl Shotwell 🇺🇸🇩🇪
Cheryl ist Amerikanerin und hat deutsche Wurzeln. Sie hat Bauingenieurwesen und architektonisches Zeichnen und Kommunikation an der Universität studiert und liebt nun ihre Arbeit als Spirituelle Heilerin, und verbringt viel Zeit mit ihrer Familie in ihrem wunderschönen Zuhause in Virginia, USA. Sie beschäftigt sich auch sehr gerne mit der Fotografie, dem Reisen, dem Kochen und der Ahnenforschung. Cheryl und ich sind uns das erste Mal bei einem Workshop in Los Angeles im „Body, Mind & Spirit Healing Center“ im Jahre 2013 begegnet. Fünf Jahre später hatten wir die Möglichkeit uns ein Haus, während eines Aufenthalts in Whittier, Kalifornien, zu teilen. Ich war von Anfang an begeistert von Cheryls liebevollen, verständnisvollen und netten Art sich mit Menschen zu verbinden. Ich bewundere sie auch für ihre unternehmerischen Fähigkeiten, ihre Einstellung und ihren Humor. Im Oktober 2019 habe ich es sehr genossen, mit ihr und ihrer Familie Zeit in Virginia zu verbringen. Sie waren die besten Gastgeber!

👱🏼‍♂‍Philip Vanderspruit 🇦🇹🇩🇪🇦🇺🇳🇿🇳🇱
Philip habe ich erstmals ein paar Tage nach seiner Geburt im März 2002 gesehen. Seine Mutter und mich verbindet eine langjährige Freundschaft – schon als Baby und Kleinkind habe ich Philip als sehr intelligent, feinfühlig und interessiert wahrgenommen. In den letzten Jahren hatten wir kaum Kontakt und in der Zwischenzeit ist Philip zu einem gebildeten, charmanten und coolen jungen Mann herangewachsen – er ist Absolvent der Klosterneuburg International School, macht derzeit seinen Zivildienst bei der Wiener Berufsrettung und beschäftigt sich in seiner Freizeit mit Musik. Außerdem hält er sich in Corona-Zeiten an die vorgegebenen Social Distancing Regeln.
Ich bin sehr dankbar, durch Philip einen Blogbeitrag aus der Sicht eines jungen Menschen veröffentlichen zu können.

🧔Iwan Zanchetta 🇮🇹🇨🇭

Antwort 1

Viele sind hilflos und passen sich dem System an. Manche erlebe ich mit einer speziellen Aggressivität und Wut gegen unser politisches System. Sie rebellieren gegen das System. Manche möchten einfach nur etwas Besonderes sein und fügen sich einer philosophischen Richtung an, ohne eine eigene Meinung gebildet zu haben.

Leute die krank waren und vielleicht auch im Krankenhaus lagen, sehen alles mit einer gewissen Relativität und Gelassenheit an und meinen, man solle das Virus ernst nehmen und ein Abendessen sei es, wegen einer möglichen Ansteckung, nicht wert.

Man sollte das „jetzt“ leben, denn morgen könnte es zu spät sein. Wie in der Tierwelt zum Beispiel, die keine Angst vor einem imaginären Feind hat. Das tun nur Menschen. Wir stellen uns den Feind vor, in einer Form, die nicht immer der Realität entspricht.

Dabei taucht eine Frage auf: Lässt unser Körper eine Ansteckung mit COVID-19 überhaupt zu? Wenn ja warum? Warum lassen wir uns anstecken und werden krank?

Einige die das Virus nicht haben wollten, haben es auch erhalten und behalten…

Viele vertreten die Ansicht, es gehe sie nichts an. Sie haben kein Virus und werden es nie bekommen und zeigen es auch mit ihrem Verhalten.

Antwort 2

Vorsicht haben und doch auch eine gewisse Gelassenheit zu zeigen. Ich versuche den Menschen eine gewisse Ruhe und Verständnis entgegen zu bringen. Das Thema Coronavirus schneide ich nicht mehr aktiv an und rede über andere Themen des Lebens: beispielsweise, wie man sich in einer Krise läutern und an den eigenen Schwächen arbeiten kann.

Ich genieße die Zeit für mich und meinen Liebsten und nutze sie, um mich weiterzuentwickeln und um mich auf eine Zeit nach COVID-19 vorzubereiten.

Ich habe dabei neue Freundschaften geknüpft und mich von teils unnötigen Beziehungen distanziert. Endlich!! Das ist befreiend.

Antwort 3

Ich versuche mich auf wesentliche Dinge zu konzentrieren, in dem ich mehr Achtsamkeit und Einfachheit, sowie den Fokus auf wesentlichere Dinge des Lebens lege.

Corona wird einiges bewirken. Die Spannung liegt in der Luft; man sieht es an den Weltgeschehnissen an. Die Menschheit zeigt einen sehr hohen Level an Unzufriedenheit und steckt die Hoffnung in falsche materielle Werte, wie zum Beispiel einer Impfung, als endgültige Lösung des Problems.

Sie werden alle bitter enttäuscht werden.

Sie haben sich über all die Jahre von anderen Dingen ablenken lassen und jetzt bekommen sie die Quittung dafür. Die Grundprobleme der Menschheit wurden von einer Maske überdeckt, aber nicht gelöst. Die finanzielle Habgier unseres Systems läuft im Hintergrund weiter, trotz Überschuldung von jedem Staat. Das wird uns bald sehr bewusst werden.

Die Leute werden danach mehr Zeit mit ihrer Spiritualität verbringen wollen, welche für viele bis dahin eine absolut nebensächliche Rolle gespielt hat und dort den Trost, unter anderem in den Religionen, zu suchen. Sie werden jedoch bitter enttäuscht werden, da die Religionen so fest mit unserem kranken Wirtschaftssystem vernetzt sind.

Die Grenzen der Länder sind bereits dicht, die Menschen leben in Quarantäne. Es sieht im Grunde so aus, als hätten wir einen Kriegszustand.

👩🏼Cheryl Shotwell 🇺🇸🇩🇪

Antwort 1

Während dieser transformativen Phase habe ich die Menschheit als Beispiel von Gegensätzen erlebt. Es hängt alles von Ansichten und den Filtern eines Individums ab. Jemand, der auf der einen Seite kontrollierend ist oder dem es an Vertrauen fehlt, könnte ständige Angst oder Ärger verspüren. Dies kann sich in Stagnation manifestieren.  Es ist normal, dass die meisten Leute im Jahre 2020 ein gewisses Ausmaß an Angst oder Schock erlebet haben, doch schlussendlich sind wir alle nur Menschen. Der Unterschied ist nur, dass man nach einem anfänglichen Schock verschieden reagieren kann: Kann man in seiner negativen Einstellung gefangen sein?  Wie in einer Abwärtspirale?  Oder entscheidet sich die Person doch dazu die Angst in ein gesundes Bewusstsein umzuwandeln, und vielleicht ein rationales Level an Vorsicht walten zu lassen?
Dies soll nicht als Urteil gemeint sein, da Angst leicht kräftezerrend sein kann, sondern es ist nur ein Versuch aufzuzeigen, wie ein Funken Angst sich anders offenbaren kann. 

Andererseits habe ich schon Beispiele von Personen erlebt, die große Hoffnungen geteilt haben. Sie sind nach vorne gekommen und haben Unterstützung angeboten und für die Menschheit während dieser schwierigen Zeit gebetet. Das soll jedoch nicht heißen, dass man Schwierigkeiten, Verlust oder das Leiden von anderen herunterspielen soll. Letzen Endes ist es eine schwere, anspruchsvolle und nüchterne Zeit für die Menschheit gewesen. Stattdessen haben sie sich respektvoll dazu entschlossen diese transformative Phase mit Hoffnung und Handeln für eine bessere Zukunft zu entwickeln. Auch mithilfe von Glauben in Gottes Plan.

Manchmal sind die Leute voller Angst und doch sind sie sich dessen nicht bewusst. Sie verbinden diese Einstellung mit Negativität, die sie anziehen. Schlussendlich ist es manchmal schwierig dies selbst zu sehen. Was helfen kann, ist die Ermutigung zur Selbstbeobachtung: Wie viel, kann die Person zu diesem Zeitpunkt „sehen“? Vielleicht kann eine Veranschaulichung oder ein Beispiel für Ursache/Wirkung in der Situation einer Person das Bewusstsein für ihre eigene Beteiligung wecken. Wir tun alle unser Bestes, damit es keinen Platz für ein Urteil gibt. Letzten Endes leben wir alle dasselbe Leben – nur mit anderen Einzelheiten.

Antwort 2

Während dieser Zeit habe ich zusätzliche Reserven an Glauben, Liebe und Vergebung entdeckt: Glaube an Gottes Plan, bedingungslose Liebe für die Menschheit und Vergebung für mich selbst und andere. Wie viele andere habe ich entdeckt, dass diese Reise ihre Herausforderungen mit sich gebracht hat, aber sie zu 100% wert war. Für mich war es eine demütige Zeit der Familie, des Gebets und der Hilfe für andere; hervorgehoben durch Dankbarkeit. Ein großes Geschenk. Ein weiteres Geschenk Gottes ist die Selbstwahrnehmung, die viele von uns während des Coronavirus erlebt haben. Ein ehrlicher Blick auf sich selbst kann ein Sprungbrett zur Selbstverbesserung sein.

Ich habe das Gefühl, dass „Corona“ den Menschen eine Chance gibt, aufzuwachen. Um anzuerkennen, dass wir Geist in einem physischen Körper sind und nicht umgekehrt. Und daran zu denken, dass Gott Gott ist und zu verstehen, dass wir alle auf diesem schönen Planeten miteinander verbunden sind. Das soll nicht heißen, dass es nur einen Weg zum „Aufwachen“ gibt. Es kann für jeden anders sein, abhängig von seinem Wunsch, seinem Verständnis und dem, was er in seinem eigenen Herzen trägt. Wichtig ist, den Menschen dort zu begegnen, wo sie sind, und zwar ohne zu urteilen.

Antwort 3

Zum Glück fühle ich mich selbst „wacher“. Mit einem noch offeneren Herzen für Gott. Und mit einem neuen Sinn, der Menschheit zu helfen. Indirekt haben meine persönlichen Herausforderungen während dieser transformativen Phase und mein Glauben, meine Hingabe an den göttlichen Plan nur verstärkt.  Ich wünsche allen dasselbe.

Sie können gerne meinen englischsprachigen Blog besuchen und Beiträge zu den oben angesprochenen Themen lesen: https://Sacred-Solutions.com

👱🏼‍♂‍Philip Vanderspruit 🇦🇹🇩🇪🇦🇺🇳🇿🇳🇱

Antwort 1

Ich glaube, dass ich einen einzigartigen Einblick in die Köpfe vieler WienerInnen habe, was ihre Gesundheit und Angst bezüglich der aktuellen Situation betrifft.  Seit Oktober arbeite ich als Zivildiener bei der Wiener Berufsrettung und daher hatte ich Gelegenheit viele Personen zu sehen und mich um mehr zu kümmern, als das ich mitzählen könnte. Die meisten dieser Patienten waren krank, hatten eine Verletzung oder eine andere Notwendigkeit, die versorgt werden musste. Gerade in Zeiten wie diesen und mit der drohenden Gefahr von „Corona“ ist eine spürbare Angst bei einigen unserer Patienten zu spüren. Manchmal werden wir zu einem Notfall gerufen, weil wir Atemprobleme oder andere schwerwiegende Komplikationen erwarten, doch als wir bei einem Patienten ankamen, fanden wir einen Mann in der Tür stehen, der uns erklärte, dass er seit zwei Tagen leichtes Fieber hat und es ihm lieber wäre, wenn wir ihn ins Krankenhaus bringen würden. Dies ist keine Seltenheit. Vielleicht ist das nur für mich ein Schock, da man mir beigebracht hat, die Rettung nur im absoluten Notfall zu rufen, aber es scheint mir so, als wären manche Leute sehr verängstigt und manchmal auch falsch über die aktuelle Lage der Pandemie, informiert. Auf der anderen Seite ist es jedoch interessant zu sehen, das positive Corona-Patienten uns erst dann diese Information geben, wenn wir spezifisch danach fragen. Was ich damit aufzeigen möchte ist, dass Personen geteilte Ansichten zu dem Thema haben. Es gibt Hypochonder, die glauben, sie hätten Corona, wenn sie einmal husten und ignorante Personen, die glauben, dass die Krankheit nichts weiter als eine gewöhnliche Erkältung ist. Während es stimmt, dass es nicht richtig ist mit ständiger Angst durchs Leben zu gehen, gibt es jedoch etwas, dass jeder tun kann, um sich selbst und andere zu schützen, ohne sich vor Negativität zu erdrücken.

Antwort 2

Zu Beginn war es eher so „Juhu, zwei Wochen keine Schule“, und jetzt ist es so „Wow I vermisse die Zeiten, in denen ich mit meinen MitschülerInnen abhängen konnte.“ Es ist länger her, als ich zugeben möchte, dass ich darauf verzichten musste, mich mit Freunden zu treffen und richtig auszugehen. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich meine Freunde nicht vermisse und gerne mal einen Abend ausgehen würde, aber das ist im Moment natürlich unmöglich. Obwohl reale Treffen im Moment verboten sind, hat es die moderne Technologie möglich gemacht, in Kontakt zu bleiben und täglich mit meinen besten Freunden zu sprechen. Bis auf wenige Ausnahmen blieb ich meinen Überzeugungen treu und hielt mich an die Lockdown-Regeln, spielte Videospiele und chillte nur online mit meinen Kumpels. Das kann ich leider nicht von all meinen Altersgenossen behaupten.  Ich schätze, dass ich in dieser Zeit der Isolation und Entfernung dank dieser wenigen Verbindungen, die ich aufrechterhalten habe, meinen Verstand größtenteils bewahren konnte, obwohl ich dabei viele Freunde verloren habe.

Etwas, das mir in Zeiten wie diesen enorm geholfen hat und das ich jedem empfehle, ist, eine Leidenschaft zu finden, in die man viel Zeit investieren kann. Ich persönlich fand großes Vergnügen daran, Musik zu machen und zu hören, und ich verbrachte einen Großteil der Zeit, die ich plötzlich zur Verfügung hatte, mit Musik im Allgemeinen.

Antwort 3

Diese letzten 10 Monate haben jedem viel Zeit in der Einsamkeit oder zumindest für sich selbst gegeben und es hat mir erlaubt, viele einsame Abende zu Hause mit Selbstreflexion und Nachdenken zu verbringen. Ich glaube, dass dieser hauptsächlich raue Abschnitt der Geschichte in diesem Sinne hilfreich war Bei all dem Grübeln konnte ich jedoch nicht aufhören, über all die Menschen nachzudenken, die scheinbar keinen Drang zur Selbstreflexion haben. Wenn ich wahrheitsgemäß und ehrlich beantworten müsste, ob die Menschen durch die Pandemie aufgewacht und bewusster geworden sind, müsste ich nein sagen. Jedes Mal, wenn ich die öffentlichen Verkehrsmittel nutze, um in die Arbeit zu fahren, sehe ich mindestens eine Person, die die Maske unter der Nase trägt. Jedes Mal, wenn ich das Haus verlasse (um einkaufen zu gehen), sehe ich auf der Straße eine Gruppe von Teenagern, die offensichtlich nicht nur Lebensmittel einkaufen gehen.  Es ist, ehrlich gesagt, ziemlich enttäuschend zu sehen, dass andere sich nicht an die derzeit gültigen Regeln halten können. Ein paar Freunde von mir leben in Australien und immer, wenn ich auf sozialen Medien bin und sie auf einer Party sehe, schäme ich mich für Österreich, weil es mir zeigt, was hätte sein können. Australien war in der Lage, das Virus einzudämmen. Wenn wir das während des ersten Lockdowns geschafft hätten, hätte die Chance bestanden, dass wir wieder zum normalen Leben zurückkehren zu können, so wie sie es tun. Es geht mir nicht darum, meinen Landsleuten die Schuld zu geben, aber es ist einfach entmutigend zu sehen, wo wir sein könnten, während wir fast ein Jahr später immer noch in einem Lockdown feststecken. Die ersten Corona-Todesfälle hätten ein Weckruf sein müssen. Den haben wir wohl verschlafen.

#BetweenOceans