„Auch wenn das Leben einer Person ein Land voller Dornen und Unkraut ist, so ist doch immer ein Platz, auf dem der gute Same wachsen kann. Man muss auf Gott vertrauen.“ – Papst Franziskus

Ostereier

Wollen wir nicht alle Frieden, und nicht täglich grauenvolle Bilder vom Krieg in der Ukraine und anderen weltweit stattfindenden Kriegen sehen?

Es reicht. 🤔 Wie machen wir weiter?

Zum einen sind hier immer noch machtgetriebene Herrscher, die Kriegsspiele mit unschuldigen Menschen spielen und demokratische Prozesse hemmen sowie eine von vor allem ‘männlichem’ Ego getriebene, kapitalistische Weltordnung, in die wir alle verstrickt sind – zum anderen ist diese sehr fordernde Zeit eine riesengroße Chance für uns als Menschheit. Und ich bin dankbar, dass es eben auch diese Menschen gibt, die mehr und mehr dabei sind, dieses menschliche Fehlverhalten aufzudecken und zu verurteilen und dass vor allem viele junge Menschen erkennen und akzeptieren, dass wir nur gemeinsam und in Frieden Lösungen für Planet Erde finden werden.

Mit sich selbst und der Welt in Frieden zu leben, setzt tiefes Vertrauen voraus – nur im Loslassen und Vergeben können wir diesen Zustand erreichen.
Eine nicht einfache Aufgabe, die ich persönlich nur mit meinem Glauben an Gott und durch ständige Vergebung schaffe. Meine Mutter hat mir dieses Gottvertrauen schon als Kind vorgelebt, unter anderem durch ihre Erlebnisse in ihrer Kindheit – vor etwa 13 Jahren hat das oberösterreichische Volksblatt aufgerufen, seine ganz persönliche Ostergeschichte zu erzählen und so wurde auch die Geschichte unserer Mutter im Volksblatt präsentiert: 👇

Mein ganz persönliches Ostern
Alte Heimat – Heimatlos – Neue Heimat

Ich bin eine Donauschwäbin. Ich bin in Filipowa (deutschsprachiger Ort mit ca. 5000 Einwohnern) in der Batschka geboren. Heute heißt der Ort Bački Gračac und liegt in der Vojvodina (Serbien). Bis November 1944 konnte ich dort in einer sehr christlichen, glücklichen Großfamilie (Eltern und 12 Kinder) leben.

Als der Zweite Weltkrieg für die Deutschen verloren war (meine Eltern waren keine Anhänger des Hitler Regimes) rächten sich die serbischen Partisanen an den deutschen Völkern. Am 25.November 1944 wurden aus unserem Ort 212 unschuldige Männer und Burschen von den Partisanen abgeholt. Sie mussten sich unweit von unserem Dorf selbst ein Massengrab graben und anschließend wurden sie grausam zu Tode gequält. Mein Vater, 46 Jahre und mein Bruder, 18 Jahre, sind dabei.

Am Karfreitag 1945, nachts, wurde unser Ort von 250 Partisanen umstellt, am Karsamstag sind alle Einwohner aus ihren Häusern vertrieben und mit Viehwaggons in ein Vernichtungslager abtransportiert worden. Dort begann ein Leidensweg für uns. Auf kleinstem Raum mussten wir am Boden auf Stroh schlafen. Es gab nur mehr Hunger, Krankheit, Seuchen, Not und tote Menschen. Mehr als 800 Personen aus unserem Ort sind dort gestorben (viele verhungert). Ich war acht Jahre als wir in dieses Lager kamen. Länger als zwei Jahre mussten wir dieses Elend durchleben. Von Partisanen wurde das Lager streng bewacht. Alles haben sie uns genommen – doch das Wertvollste, unsere gute Mutter – hatten wir bei uns. Sie gab uns so viel Liebe und Geborgenheit, tröstete uns, wenn wir vor lauter Hunger weinten. Sie selbst holte sich die Kraft im unerschütterlichen Glauben an Gott. Sie war überzeugt und voll Vertrauen, dass uns Gott mit seiner Hilfe auch in der schwersten Not ganz nahe ist. Durch eine wunderbare Fügung konnten wir aus dem Lager fliehen und zu Ostern 1948 im nördlichen Niederösterreich mit dankbarem Herzen in Freiheit und Frieden Auferstehung und neues Leben feiern.

Maria/Marietta Wenninger (Gauß)
aus Zell am Pettenfirst

Dieser Geschichte ist nichts hinzuzufügen. Danke Mutti ❤️.

👉Wie gelingt es dir, dich täglich aufs Neue zu trauen und dem Prozess des Lebens zu vertrauen?
👉Auferstehung – Ostern – gibt es für dich schöne Erinnerungen an dieses Fest?
👉 Es reicht. 🤔 „Wie machen wir weiter?“, heißt es weiter oben im Text. Wie sollen wir deiner Einschätzung weitermachen als Menschheit und BewohnerInnen auf Planet Erde?

👩🏻🇦🇹Irene Wegscheider

Wenn jemand einen ‘grünen Daumen’ hat, dann ist dies Irene – es ist eine Freude, zu sehen mit wieviel Liebe und Wissen Irene sich der Pflanzen- und Kräuterkunde widmet. Es muss im Jahr 2009 gewesen sein, als Irene und ich einander bei einem Retreat von Victor Barron am See in Raasdorf erstmals begegneten.
Irene ist Business Coach Kräuterpädagogin, liebt es, in ihrer Freizeit zu gartln, zu fotografieren, im Grünen zu spazieren und schreibt gerne kreative Texte.
Ich schätze Irenes Verlässlichkeit, Feinfühligkeit, ihr Recherche-Talent sowie ihre laufende Selbstreflexion.

🙎🏼‍♂️🇱🇺🇧🇪🇦🇹Albert Seyser

Albert und ich sind einander erstmals 1982 in Vöcklabruck begegnet – er hat mich und meine Mitschülerinnen im ORG der Franziskanerinnen damals in ‘Bildnerische Erziehung’ unterrichtet. Dem Unterrichten kehrte Albert sehr rasch den Rücken, um seiner Liebe und Leidenschaft, dem Design nach Brüssel und Luxemburg zu folgen, wo er zusammen mit seiner Frau Babeth eine sehr erfolgreiche Design-Agentur, Rose de Claire Design, gründete. Unsere Wege kreuzten sich trotz geografischer Entfernung immer wieder und ich bin meinem Seelenfreund Albert sehr dankbar für diese sehr besondere Freundschaft. Ich bewundere Albert für seine künstlerischen Talente, seine Geradlinigkeit, sein offenes Herz und Ohr sowie für seinen Humor. Unsere Verbindung lebt vom gegenseitigen Inspirieren, Motivieren und von großer Wertschätzung.

👩🏻‍🦳🇦🇹🇩🇪🇷🇸Maria Wenninger (Gauß)

Es ehrt mich, dass meine 85-jährige Mutti nicht nur mit ihrer ganz persönlichen Ostergeschichte zu diesem Blog beiträgt, sondern in einem persönlichen Gespräch auch die drei Blog-Fragen sehr spontan beantwortet hat. Ich bin meiner Mutti im Herzen sehr verbunden und schätze an ihr, ihre Wahrhaftigkeit, ihre Liebe für Kinder und die Menschen, ihre Lösungs-Orientiertheit, ihren Ehrgeiz sowie ihr medizinisches Wissen und ihre Erfahrung als leidenschaftliche Krankenschwester.

👩🏻🇦🇹 Irene Wegscheider

👉Wie gelingt es dir, dich täglich aufs Neue zu trauen und dem Prozess des Lebens zu vertrauen?

Jeder Tag, an dem ich aufwache, ist ein Geschenk, ein Geschenk Gottes. Es ist nichts selbstverständlich, alles hat seinen Ursprung in Gott, so auch unser Leben. Rituale helfen uns dabei einen Rhythmus im Leben zu finden, um nicht in den Routinen des Alltages zu versinken. Ein Gebet oder eine Zwiesprache mit Gott gibt Halt und stärkt das Vertrauen in unseren Schöpfer. Erst kürzlich habe ich den Verlust eines geliebten Menschen erlebt. Für mich ergab sich daraus so eine Klarheit über unser aller Leben. Wache auf im Vertrauen Gottes, begebe Dich abends zur Ruhe im Glauben an Gott. Gehe nicht schlafen, ehe Du Dir Selbst vergeben und anderen vergeben hast. Danke Gott für den Tag und bitte auch ihn um Vergebung. Denn eines sei uns bewusst: ob wir am nächsten Tag wieder das Tageslicht erblicken, liegt allein in Gottes Hand.

👉Auferstehung – Ostern – gibt es für dich schöne Erinnerungen an dieses Fest?

Am Land habe ich meine Kindheit verbracht, mit allen Bräuchen und kirchlichen Ritualen. Rosenkranz beten während eines Gewitters, Reinigung und Segnen mit Weihrauch in der Winterzeit und zu Ostern das Osterfeuer. Zum Feuer hingewandt, war es immer hell und warm, wenn nicht sogar heiß. Am Rücken empfand ich es immer kühl und es war dunkel. Für mich als Kind war das immer ein Abenteuer. Heute verstehe ich den Sinn dahinter. Hell und Dunkel, wie im Leben. Das Dunkle ist die Vergangenheit und all das was gehen kann, das Helle hingegen ist die Erneuerung der Fortgang, die Zukunft. Ich stehe zwischen beiden, in der Gegenwart, im Hier und Jetzt, im Vertrauen darauf, dass Gott mich auf all meinen Wegen begleitet.

Ostern ist ein Fest, auf das wir hinstreben, zur Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus, die Vorfreude ist die Vorbereitung. Wir fasten, viele von uns machen auch den Hausputz, Frühlingsputz, wir bereiten uns vor, als ob, der Herr als Gast zu uns komme und dafür alles bereit sein soll. Ein gedeckter Tisch, Gäste, die geladen sind und der Herr selbst. Er kommt, es ist die Gewissheit, eine innere Gewissheit, Hoffnung, dass es auch geschieht.
Die innere Reinigung gehört auch dazu, Fasten, beten, Buße tun, all das in unserem Leben gibt Halt und Stärke. Osterfeuer ebenso, denn sie sind Sinnbild für die Erneuerung, die geschieht. Das Feuer lodert und das Holz verbrennt, die Glut gibt noch einen Funken her, es erlischt und die Asche ist das Fruchtbringende daran. Das Alte ist verbrannt, das Neue kann entstehen, wie in unserem Leben, das Alte abschließen und das Neue beginnen. Mit Gottes Hilfe ist jeder Tag eine Gelegenheit dazu.

👉 Es reicht. 🤔 „Wie machen wir weiter?“, heißt es weiter oben im Text. Wie sollen wir deiner Einschätzung weitermachen als Menschheit und BewohnerInnen auf Planet Erde?

Eine große Frage, die alles umspannt, das eigene Tun, das eigene Leben, das Tun der Welt und das Leben der Welt.
Wenn wir Menschen es schaffen würden, ohne Neid, Gier, Gewalt, Sucht nach immer Mehr und noch Mehr, zu leben, mit dem zufrieden zu sein was wir haben, hätten wir viele unserer derzeitigen Probleme nicht. Alle hätten genug, niemand müsste hungern, niemand durch Gewalt sterben, niemand durch Ausbeutung nicht genug zum Leben haben…. Das wäre eine Welt, in der das Glück wirklich gelebt werden könnte. Gott gab uns den freien Willen, das heißt: wir können jeden Tag aufs Neue entscheiden wie unser Tag, unser Leben, unsere Welt, das Leben anderer aussehen kann. Wir müssen uns nur trauen, auf Gott vertrauen und beten. Dann haben wir eine Zukunft, die im Moment noch nicht greifbar ist, aber mit festem Glauben möglich ist.

🙎🏼‍♂️🇱🇺🇧🇪🇦🇹Albert Seyser

👉Wie gelingt es dir, dich täglich aufs Neue zu trauen und dem Prozess des Lebens zu vertrauen?

Leben. Also, ich lebe gerne. Wenn’s mir schlecht geht, weniger. Leben das ist: einfach da sein. Ich bin einfach da in dieser Welt. Ich bin einfach da auf diesem Planeten, der zufällig Erde heißt. Diese Erde ist ein winziges Staubkorn im unendlichen Universum von Milliarden Galaxien.
Und da bin ich schon lang. Fünfzig Jahre, sechzig Jahre, fast 66 Jahre. Eine lange Zeit für mich aber sonst nur ein Wimpernschlag.
Tagtäglich staune ich über dieses Wunder Leben. Es ist nicht zu begreifen. Ich staune über diese Wucht und Schönheit Leben. Voller Dankbarkeit und Zuversicht und mit einem unendlichen Vertrauen.

👉Auferstehung – Ostern – gibt es für dich schöne Erinnerungen an dieses Fest?

Ostern, das ist die lange Fastenzeit, die mich als Kind geprägt hat. Ostern, das ist dieser unendlich lange Auferstehungsweg. Da ist das Grab. Das Grab meiner Ängste und dunkler Gedanken, in dem ich feststecke. Ich komme einfach nicht raus, denn auf dem Grab liegt ein schwerer Stein. Der Stein, der auf dem Grab liegt, wird zu Ostern weggewälzt. Keine Ahnung wie, aber irgendwie. Denn plötzlich bin ich aus dem Grab heraus, voller Depressionen und Aggressionen, voller Hemmungen und Blockaden. Ich erlebe Auferstehung im Hier und Jetzt. Ich spüre mich frei und lebendigt. Bin voller Kreativität und Freude.

👉 Es reicht. 🤔 „Wie machen wir weiter?“, heißt es weiter oben im Text. Wie sollen wir deiner Einschätzung weitermachen als Menschheit und BewohnerInnen auf Planet Erde?

Wie machen wir weiter? Ich frage mich abends, wenn ich zugemüllt vom Lärm des Alltags, lange warten muss, bis sich der Lärm im Kopf gelegt hat: „Ja, was ist eigentlich heute passiert? Haben Frust, Wut und Hass mich fest im Griff? Oder habe ich lächelnd auf diese Gedanken verzichtet? Habe ich Nein gesagt zu meinen Rachegelüsten? Hab‘ ich heute irgendwie Frieden gestiftet? Wo und wie auch immer? Habe ich jemandem zum Lächeln gebracht? Oder gar zum Lachen? Das sind die eigentlichen Fragen. An jedem einzelnen Tag.

👩🏻‍🦳🇦🇹🇩🇪🇷🇸Maria Wenninger (Gauß)

👉Wie gelingt es dir, dich täglich aufs Neue zu trauen und dem Prozess des Lebens zu vertrauen?

Ich beende meinen Tag in Versöhnung und beginne meinen Tag mit Gedanken an unseren Schöpfer, der mir die Kraft gibt, alles, das auf mich zukommt bewältigen zu können.
Gott ist jedem Menschen nahe, besonders in Situationen, in denen wir uns ‘verlassen’ fühlen.

👉Auferstehung – Ostern – gibt es für dich schöne Erinnerungen an dieses Fest?

Ja – meine Kindheitserinnerungen – das Osterfest haben wir als Großfamilie immer sehr schön gefeiert und die Karwoche sehr bewusst erlebt.
Die Leiden Jesu haben mich immer sehr bewegt und bewegen mich nach wie vor – die Auferstehung Christi als die Erlösung der Menschheit zu erleben, empfinde ich als etwas sehr Großes.

👉 Es reicht. 🤔 „Wie machen wir weiter?“, heißt es weiter oben im Text. Wie sollen wir deiner Einschätzung weitermachen als Menschheit und BewohnerInnen auf Planet Erde?

Wir machen weiter, indem wir das Vertrauen in Gott nicht verlieren.
Es ist jetzt besonders wichtig, dass wir viel beten für die Menschheit und die politischen Entscheidungsträger, damit sie durch unsere Bitten vom Heiligen Geist erleuchtet werden.
Jeder von uns kann durch Nächstenliebe, aufrichtige Kommunikation und Vergebung zum Frieden auf diesem Planeten beitragen.