Success isn’t about how much money you make, it’s about the difference you make in people’s lives.
—Michelle Obama

Es war so klar, dass ich meinen März-Blog Post allen Frauen auf diesem Planeten widmen möchte: der weiblichen Weisheit, Schönheit, Einzigartigkeit, Liebe und dem Wunder Frau. Und dann saß ich da 🤷🏻‍♀️und mir fiel nichts ein…nichts…es fühlte sich so an, als wollte ich über etwas schreiben, das noch gar nicht da ist und ich konnte es nicht in Worte fassen.

Zugegeben, der International Women’s Day und der Equal Pay Day, die beide im März begangen werden, initiierten die Auswahl meines Blog-Themas.

Ich begann zu recherchieren und spürte gleich, dass ich nicht in die Geschichte und Problematik des ‘Frauenthemas’ eintauchen wollte – nein:

Wir Frauen wissen, dass dank einzelner, mutiger und starker Frauen bereits vieles erreicht wurde im Bereich Frauenrechte und wir wissen auch, dass weltweit vieles noch nicht erreicht ist und viele junge Frauen weiterhin Großartiges initiieren für Frauen. 🙏🏻

Welche Frauen haben mich geprägt – welche Frau bin ich? 

Ich begann zu reflektieren und überlegte, wie die Frauen in meiner Familie mich geprägt haben.  Wie haben sie mich fasziniert und motiviert? Wie bin ich Vorbild für junge Frauen? All das ging mir durch den Kopf. 

Die Mutter meines Vaters, meine Großmutter war eine sehr strenge Frau. Ich gebe zu, ich hatte großen Respekt vor ihr, ich habe mich fast ein bisschen vor ihr gefürchtet. Erst viel später erfuhr ich, dass sie zur Zeit des Nationalsozialismus – als damals alleinerziehende Mutter von 7 Kindern (mein Großvater war im Krieg) und Unternehmerin – eines Tages einem NS-Offizier eine Ohrfeige gab, da er beabsichtigte, ihre Söhne zur Hitlerjugend mitzunehmen. Sie riskierte damals ihr Leben – zum Glück kam sie mit einer Geldstrafe davon…”Wir brauchen keinen Hitler, wir sind mit Gott”, soll sie damals gesagt haben. 

Und da war die Gauß-Oma, die Mutter meiner Mutti, die 13 Kinder gebar, Mann und 3 Söhne im Krieg verlor, der Haus, Betrieb und Heimat weggenommen wurden und die mit ihren jüngeren Kindern zwei Jahre in einem Konzentrationslager verbrachte und später in Österreich als staatenlose Familie ein Leben aufbaute. Ich habe sie als sehr bestimmte und unheimlich emphatische Frau in Erinnerung. Meine Mutter muss in diesen unfassbar schwierigen Zeiten, die sie gemeinsam überstanden, eine sehr enge Beziehung zu ihr aufgebaut haben, die gezeichnet war von tiefer Liebe und Respekt. Und da ist meine Mutti, die aufgrund ihrer Geschichte immer für andere da war und ist, immer für die Rechte der Schwächsten eintrat, ihr Leben uns Kindern widmete und in meinem Heimatort die erste Frau im Gemeinderat war – das macht mich rückblickend schon stolz. Und da bin ich, die als erste Frau in meinem Heimatort ein Magistra-Studium abschloss und heute einen Blog Post zur Bewunderung und Ermunterung aller Frauen schreibt, weil ich davon überzeugt bin, dass wir das Frauenthema nur gemeinsam weiterbewegen können, aus Liebe zur Menschheit und mit Respekt und Wertschätzung füreinander. 

„Du musst nicht wie ein Mann agieren, um eine starke Frau zu sein.” 

“You don’t have to play masculine to be a strong woman.”, 

-Mary Elizabeth Winstead,

JU’S 3 QUESTIONS OF THE MONTH

1. Was ist deine besondere Stärke als Frau?

2. Welche Frauen haben dein Leben geprägt und wer sind deine weiblichen Vorbilder?

3. Wie wird sich der nach wie vor stark männlich geprägte Bereich Digitalisierung auf das Wesen der Künstlichen Intelligenz und den ‘weiblichen’ Alltag der Zukunft auswirken? Wie können wir dazu beitragen, diese Entwicklung mitzugestalten?

🙎🏼‍♀️Kathrin Gauss 🇦🇹🇫🇷

Kathrin ist die Tochter eines Cousins von mir – wir sind einander erstmals im September 2017 in Paris begegnet, wo sie derzeit auch lebt und ihr Masterstudium für International Marketing and Business absolviert.
Vom ersten Moment unserer Begegnung an fühlte ich mich mit ihr ‘connected’ – ich schätze ihre empathische, sympathische, spontane und erfrischende Art. Kathrin singt leidenschaftlich gerne.

🙎‍♀️Karin Dietachmayr 🇦🇹

Karin und ich sind einander 2018 im Zuge der Organisation des Think Tank Festivals für regionale VordenkerInnen in Freistadt, Oberösterreich begegnet. Karin ist Strategie- und Organisationsentwicklerin sowie Innovationsexpertin. Sie liebt alles, das mit Zukunft in Verbindung steht.
Ich bewundere Karin’s Leidenschaft und Einsatz für gesellschaftliche Themen und Innovation und schätze ihre klare Kommunikation und ihr Organisationstalent.

🙎🏻Helga Kreuzhuber🇦🇹🇺🇸 

Helga ist Klinische Psychologin und Pädagogin und war während meiner Hauptschulzeit (Ende der 1970er Jahre) meine absolute Lieblingslehrerin mit großer Vorbildwirkung – sie motivierte und inspirierte mich. Ich bewundere Helgas Sinn für Unabhängigkeit, ihre Begeisterungsfähigkeit, ihren individuellen Stil, ihre Offenheit für Neues sowie ihre herzliche Art. Sie hat großes Interesse für Kultur und Bewegung und liebt es mit ihrem Hund lange Spaziergänge zu unternehmen.

🙎🏼‍♀️Kathrin Gauss 🇦🇹🇫🇷

Antwort 1

Ich würde sagen, dass der Auszug aus meinem Elternhaus mit 17 Jahren mich sehr geprägt und gestärkt hat. Die wichtigste Lektion, die ich durch das Alleineleben gelernt habe, war, was es wirklich heißt zu einer selbstständigen Frau heranzuwachsen. Eine, die auf ihre Ziele hinarbeitet, während sie gleichzeitig die täglichen Aufgaben und Anforderungen des Lebens bewältigt. Dadurch, dass ich alleine lebe, lerne ich jeden Tag etwas Neues über mich selbst dazu, was ohne Zweifel dazu beigetragen hat, dass ich zu der resilienten Person wurde, die ich heute bin. Die Erfahrung hat mich gelehrt, persönliches Scheitern zu überwinden, Hindernisse als Teil des Lebens zu sehen und mich über meine kühnsten Träume hinaus wachsen zu lassen.

Antwort 2

Meine Großmutter hat mein Leben definitiv geprägt, indem sie mir gezeigt hat, was wirklich wichtig ist. Sie war sehr jung, als sie meinen Großvater traf und heiratete. Sie hatten nicht viel Geld oder ein leichtes Leben, aber sie hätten ihren fünf Kindern immer ihr letztes Hemd gegeben. Meine Großmutter hat mir vermittelt, dass Liebe und Zusammenhalt neben der Gesundheit das Wichtigste im Leben sind. Sie ist diejenige, zu der jeder mit den kleinen und großen Problemen kommt und steht immer stundenlang in der Küche, um sicherzustellen, dass jedes Familienmitglied glücklich und zufrieden ist. Meine Großmutter ist die fürsorglichste, stärkste und loyalste Person, die ich kenne.

Antwort 3

Ich denke, dass es besonders heutzutage wichtig ist, das Frauen Initiative ergreifen, an sich selbst glauben und aus sich herauskommen. Die digitale Transformation bietet heute neue Wege für die wirtschaftliche Stärkung von Frauen und kann zu einer größeren Gleichstellung der Geschlechter beitragen. Dies ist in der Tat wesentlich, um sicherzustellen, dass Männer und Frauen in vollem Umfang an einer besseren Gesellschaft und Wirtschaft mitwirken können. Auch wenn es sich um ein stark männerdominiertes Feld handelt, glaube ich, dass die Digitalisierung dazu beitragen kann, die Kluft zu überbrücken, indem sie Frauen neue Möglichkeiten und Chancen bietet.

🙎‍♀️Karin Dietachmayr 🇦🇹

Antwort 1

Meine Transformationskraft. Ich habe ein ausgeprägtes Gespür für Menschen, Systeme und Entwicklungen. Ich nehme wahr, was ist und was es zukunftsgerichtet braucht. Dabei bleibe ich aber nicht allein im Denken verhaftet, sondern entwickle Lösungen, experimentiere und setze diese auch um.

Antwort 2

Jede selbstbestimmte und unabhängige Frau, genauso wie alle mutigen Kämpferinnen für Geschlechtergerechtigkeit aus Geschichte und Gegenwart. Ich will mich da gar nicht auf eine einzelne Frau festlegen, denn es gab und gibt so viele wunderbare Frauen. Auch meine Mutter, Schwester und Nichten sowie alle weiblichen Vorfahren zähle ich da dazu. Tüchtige Anpackerinnen, mit einem großen Herz und einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit.

Antwort 3

Ich denke, dass bei all diesen Entwicklungen eines unabdingbar ist: Der Mensch und seine Bedürfnisse sowie die Bedürfnisse unserer Mitwelt (Fauna und Flora) müssen ins Zentrum aller Aktivitäten gestellt werden. Technologie ist Mittel zum Zweck und muss konkreten Nutzen stiften. Im Bereich der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz laufen wir mitunter Gefahr, dass in deren Entwicklung Perspektiven von Frauen oder anderen Gruppen fehlen oder Auswirkungen nicht umfassend zu Ende gedacht werden. Wer profitiert von Digitalisierung und ist die Teilhabe überhaupt für alle möglich? Wie können wir negative Effekte ausschließen oder verringern? Wie können wir KI nutzen, damit menschlicher Bias ausgeschaltet wird? Wo kann KI in der Lösung globaler Probleme helfen? Macht es Sinn, vielleicht doch nicht alles zu digitalisieren? Es gibt da sehr viele Fragen, die für mich noch offen sind. Auch müssen wir verstehen, was Künstliche Intelligenz tatsächlich macht, auf welchen Regeln sie basiert und wer diese Regeln aufgestellt hat.

🙎🏻Helga Kreuzhuber🇦🇹🇺🇸

Antwort 1

Ich denke, dass eine meiner wichtigsten Stärken als Frau mein unbändiger Wille nach einem möglichst hohen Maß an Autonomie und Selbstbestimmung ist. Ich war, soweit ich denken kann – und dieser Gedanke reicht zurück bis in meine früheste Jugend – immer froh und glücklich eine Frau zu sein. Und dies, obwohl ich in einer Zeit aufgewachsen bin, die gerade am Land noch stark geprägt war von männlich-autoritären Strukturen. Vermutlich hat aber gerade diese Wahrnehmung meinen weiblichen Selbstbehauptungs- und Durchsetzungswillen und meine Beharrlichkeit hinsichtlich mir wichtiger Lebensziele noch verstärkt!

Antwort 2

Die für mich bedeutsamsten weiblichen Vorbilder waren meine Großmutter mütterlicherseits und meine Großtante und Taufpatin – von mir liebevoll „Godi“ genannt. Meine Großmutter war eine starke Frau, die als Kind den ersten Weltkrieg und als junge verheiratete Erwachsene den zweiten Weltkrieg erlebt hat. In den Jahren des 2. Weltkriegs hatte sie ihre Familie allein zu versorgen: meine Mutter, die damals ein kleines Kind war und meinen Urgroßvater, während ihr Ehemann im Krieg eingezogen war. Sie erzählte manchmal, welche Risiken sie damals auf sich nehmen musste, damit die Familie überhaupt das Nötigste zu essen hatte. Meine Godi war die erste Frau in meiner Herkunftsfamilie, die studieren durfte. Sie war Lehrerin und Schulleiterin einer kleinen Landvolksschule, eigenständig, selbstbestimmt, unverheiratet und ein sicherlich prägendes Vorbild für meinen eigenen Lebensweg.
Zugleich spielten auch Abgrenzungen eine wesentliche Rolle, ich wusste schon früh sehr genau, wie ich NICHT werden wollte: etwa wie meine Mutter – eine Frau in Abhängigkeit von ihrem Ehemann, meinem Vater, in einer unglücklichen Ehe, ohne eigenen Beruf und eigenes Einkommen.

Antwort 3

Ich bin ganz sicher, dass es in Zukunft mehr weibliche Expertinnen im Bereich „Digitalisierung“ geben muss: mehr Programmiererinnen, Datenanalystinnen, Robotikerinnen, Ingenieurinnen, usw. um das Wesen der Künstlichen Intelligenz aus einseitigen männlichen Perspektiven zu befreien. Es wird weiter notwendig sein, Mädchen für Technik zu begeistern und uns auch selber im Sinne weiblicher Vorbildwirkung für diese Themen bis ins höhere Lebensalter zu interessieren. Jedenfalls muss die Schaffung künstlicher Intelligenzen im Sinne von ausschließlich weiblicher „Dienerinnen“ wie z.B. ALEXA äußerst kritisch hinterfragt werden!

#BetweenOceans