When we least expect it, life sets us a challenge to test our courage and willingness to change.
– Paulo Coelho

Von der Digitalen Detox Challenge, Zuckerfrei Challenge über die MeToo Challenge bis hin zu zahlreichen Challenges gegen Langeweile, die vor allem während des Corona Lockdowns entstanden sind – C h a l l e n g e s, also Herausforderungen nehmen mehr und mehr unser Freizeit-Leben ein: Ob in games, auf Social Media oder im wirklichen Leben.

Einer Challenge zu folgen ist quasi zum neuen Hobby Vieler geworden.

Ich gebe zu, auch schon einige Challenges auf Social Media ‘angenommen’ zu haben. Und es gibt meiner Meinung nach auch ganz sinnvolle Challenges, wie z.B. die ‘Challenge für mehr Selbstliebe’ oder die ‘Anti Plastik Challenge’, die in der Tat ‘Positives’ für den Einzelnen oder die Gesellschaft bringen.

Ob das Folgen von ‘Challenges’ auch süchtig machen kann, habe ich mich in letzter Zeit manchmal gefragt.
Und: Lenken diese ‘Wetten’ von den ‚wirklichen‘ Herausforderungen unserer Zeit ab und dienen sie unserem Ego?

Ich habe dazu noch keine klaren Antworten für mich gefunden, nur noch mehr Fragen 👉 hier

JU’S 3 QUESTIONS OF THE MONTH

1. Was hältst du von all den ‘Challenges’ und welche hast du selbst erfolgreich beendet?

2. Hast du eine Idee für eine ‘Challenge’, die als Antwort auf die derzeitigen Herausforderungen auf unserem Planeten Positives für uns alle bewirken könnte?

3. Gibt es Situationen, in denen es für dich schwierig ist, dein ‘EGO’ abzuschalten oder es dir schwer fällt auf deine innere Stimme zu hören und deine Seele zu spüren?

🙎‍♀️Volina Serban 🇷🇴🇦🇹

Volina habe ich 2018 im Impact Hub Vienna, während eines Workshops für Entrepreneurs, kennengelernt. Ihre Zielstrebigkeit und Offenheit, Neues zu lernen gefielen mir sehr und ich lud sie ein, mit mir gemeinsam einen Social Media Auftrag zu übernehmen. Seither kooperieren wir beruflich immer wieder miteinander.

Ich schätze Volina’s Verlässlichkeit, ihr präzises Arbeiten und ihren Blick fürs ‘Schöne’.

🙎🏼‍♀️Conny Wernitznig 🇦🇹🇮🇪 

Conny und mich verbindet eine ganz besondere Herzensfreundschaft, und dies seit unserer Gymnasialzeit (1980).

Ich bewundere Conny für ihre ‘power’ – sie ist eine Frau voller spannender Ideen und Energie – für ihre Direktheit, ihren Tatendrang sowie für ihre Gabe, sehr gute Texte zu verfassen und Projekte zu initiieren und ihre emphatische Art.

🙍🏼‍♂️Joop Stores🇳🇱

Joop und ich sind beide zertifizierte Kolbe1Kolbe is the only program that understands and builds on your instinctive strengths. Understanding your core self can unlock productivity and joy for yourself, at work and with your family. https://www.kolbe.com  Consultants. Unser erstes berufliches Treffen hatten wir 2017 in Amsterdam. Seither sind wir als Business Kollegen laufend in Kontakt. Ich bewundere Joop für seine Verlässlichkeit, seinen Enthusiasmus und Teamspirit sowie sein Herz für die Menschheit.

🙎‍♀️Volina Serban 🇷🇴🇦🇹

Antwort 1

Obwohl ich schon einige Challenges auf Social Media gesehen habe und auch schon dazu aufgefordert wurde, selbst mitzumachen, muss ich gestehen, dass ich bis jetzt noch keine einzige akzeptiert habe. Schon vor dem Lockdown, waren sie ziemlich beliebt auf YouTube und ich habe einigen YoutuberInnen gefolgt, die großteils bei gesundheitsbezogenen Challenges mitgemacht haben (“30 Tage ohne Zucker”, “30 Tage Liegestütz-Challenge” usw.). Ich denke, dass solche Challenges ein guter Anstoß dafür sind, um sich positive Angewohnheiten anzueignen, da diese dich dazu motivieren, dabeizubleiben, indem man den Prozess mit der Online-Community teilt. Ich persönlich habe keine Corona inspirierten Challenges auf Facebook gemacht, da dies eine stressige Zeit in meinem Berufsleben war. Nachdem ich so viel Energie dafür investiert hatte, blieb mir nicht mehr viel Zeit, um mich einer Challenge zu widmen. Nichtsdestotrotz würde ich gerne eine der gesundheitsbezogenen Challenges angehen, die ich oben erwähnt habe.

Antwort 2

Das erste, was mir in den Sinn kommt, ist eine „Kindness Challenge“ (zu Deutsch: “Nettigkeits Challenge”). Es stimmt, dass viele Menschen, deren Leben durch die Krise nicht auf den Kopf gestellt wurde, wunderbare Dinge für diejenigen getan haben, die auf die eine oder andere Weise von der Krise betroffen waren, aber ich habe das Gefühl, dass dieser „Trend“ in den letzten Monaten nachgelassen hat.
Worin würde diese Challenge bestehen? In täglichen und freundlichen Gesten gegenüber den Menschen um uns herum, mit dem letztendlichen Ziel, daraus etwas Langfristiges zu machen. Das kann alles Mögliche sein, vom Anrufen der Großmutter und der Frage, wie es ihr geht, bis hin zur Hilfe für einen Freund, der in ein neues Haus zieht. Ich denke, wenn mehr von uns anfangen würden, bewusst echte Gesten der Freundlichkeit zu zeigen, kann die Welt in der Tat ein besserer Ort werden (ganz gleich, wie klischeehaft dies klingen mag).

Antwort 3

Wenn ich viele Aufgaben auf meinem Tisch habe, bleibt mir normalerweise nicht mehr viel Zeit, um meiner Seele zuzuhören oder zu versuchen, mich zu entspannen und mich bewusster der Welt und den Menschen um mich zu widmen. Das Gleichgewicht ist eines der Dinge, die ich im Leben am meisten schätze und um das ich mich gleichzeitig stetig bemühe, auch wenn es manchmal schwierig ist. Nach einer sehr anstrengenden Zeit erlaube ich mir normalerweise, innezuhalten und an den Rosen zu riechen, hauptsächlich, weil ich mein verlorenes Gleichgewicht wiedererlangen möchte. Da sich stressige Zeiten nicht immer vermeiden lassen, ist es für mich wichtig, meine „Gleichgewichtsmechanismen“ an Ort und Stelle zu haben, damit ich wieder in Frieden mit mir selbst sein kann, sobald sich die Dinge beruhigt haben.

🙎🏼‍♀️Conny Wernitznig 🇦🇹🇮🇪

Antwort 1

Bei Challenges auf Facebook oder Instagram als „Powerwoman“ oder mit anderen wertschätzenden Bezeichnungen öffentlich nominiert zu werden, streichelt die persönliche Eitelkeit und ist immer wieder verlockend…Eh klar, wer möchte nicht ab und zu mal eine Bühne dafür bekommen, was er/sie sonst sehr oft unbemerkt und ohne Dank der Gesellschaft leistet. Das ist – manchmal – ein schönes, wärmendes und stärkendes Gefühl. Allerdings verpufft es meist ganz schnell wieder, weil kaum eine Challenge nachhaltig ist. Was bleibt vom Hashtag? Diese Frage stelle ich mir immer, bevor ich mich dazu entschließe, mitzumachen oder eben nicht. Wenn es nur darum geht, mit einer Challenge das eigene Ego zu befriedigen, klinke ich mich mittlerweile so oft als möglich aus, weil ich ganz bewusst selbst entscheiden möchte, mit welchen Beiträgen ich mich auf Social-Media-Kanälen zeige. Grüne Smoothie Challenges, Morgenrituale, #photoyouwouldneverpost, 30 Tage Fastenessenbilder oder gar TikTok-Challenges, bei der Almkühe erschreckt werden, bekommen weder einen Hashtag, noch Energie von mir. Wenn es um regionale Produkte, Frauenermächtigung, Initiativen gegen Missbrauch, Spenden für Flüchtlinge, soziale Gerechtigkeit, Plastikvermeidung und andere für mich wichtige Lebens-Grundthemen geht, unterstütze ich Challenges sehr gern. Bemühe mich aber so gut wie möglich, dieses Engagement eben nicht mit einem Hashtag als erledigt zu sehen, sondern auch darüber hinaus aktiv zu sein. In Frauengruppen, in einem Serviceclub und wo immer es mir möglich ist. 

Antwort 2

Dass es Challenges wie die Ice Bucket Challenge gibt, bei der die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke im September 2014 mehr als eine Million Euro an Spenden eingenommen hat und dadurch die Forschung für die unheilbare Muskelkrankheit ALS vorantreiben konnte, finde ich wunderbar. Ich habe mir zwar keinen Kübel Eiswasser über den Kopf geschüttet und das Video dann gepostet, aber ich habe die Challenge geteilt und gespendet. So wie viele andere Menschen auch. Aber sogar bei dieser freiwilligen Challenge, die vielleicht schräg, aber harmlos war, gab es – ich erinnere mich noch gut daran – unfassbar viele Hasspostings. Wenn es uns gelingen könnte, mit einer Challenge auf den Social-Media-Kanälen Hass, Neid, Missgunst, Ausgrenzung, Verpetzen, Dummheit, Verbreitung und Gleichgültigkeit gegenüber rechtsextremem Gedankengut zu stoppen oder umzukehren, bin ich dabei. Denn das Wichtigste auf unserem Planeten ist langfristig ein funktionierendes gesellschaftliches und soziales Miteinander. Die Basis dafür, um alle anderen Herausforderungen – Krieg, Pandemien, Armut, Krankheit, Flucht, Klimawandel etc.- letztlich lösen zu können. Dass Social Media in der aktuellen Entwicklung eher trennt, anstatt zu verbinden, macht Angst. Es braucht ganz bestimmt viel mehr individuelles Engagement, hier in eine positive, fördernde Richtung zu denken und eine Umkehr einzuleiten.

Antwort 3

Ja, natürlich gibt es solche Situationen. Immer wieder. Ein Gefühl, das sich für mich stimmig anfühlt, ein Erfolg, eine Situation, in der ich spüre, dass alles gut und richtig ist, wie es ist. Und dann kommen plötzlich die Zweifel. Was könnte mein Umfeld davon halten? Ist es den Aufwand wert? Bin ich gut genug? Kann ich mir das (äußerlich) leisten? Mache ich mich lächerlich? Bin ich zu offen, zu präsent? Mein Ego meldet sich also lautstark zu Wort und stellt vieles in Frage, gibt der Oberflächlichkeit und der Äußerlichkeit zu viel Aufmerksamkeit, hindert mich daran, in der Selbstliebe zu bleiben. Facebook & Co begünstigen mein Ego, machen es manchmal stärker, als mir das angenehm ist und MICH schwächer. Und es fällt mir dann schwer, auf meine innere Stimme zu hören, bei mir zu bleiben, meine Seele zu hören, den zweifelnden Gedankenmustern nicht nachzugeben. Aber ich lerne. Allein das Bewusstsein, dass es dieses Ego gibt, das durch Social Media ganz bestimmt beeinflusst wird, macht mich klarer und damit auch fähiger, zu erkennen, wann mein Ego schreit oder wann es wirklich meine innere Stimme ist, die mir gut gesonnen ist. Und dann – der inneren Stimme mehr Kraft gebend – zu entscheiden. 

🙍🏼‍♂️Joop Stroes🇳🇱

Antwort 1

Ich habe auch an einigen Challenges teilgenommen, obwohl sie eher ein Spaß waren. Einige dieser, die auf meiner Zeitachse auf Facebook vorbeikamen, scheinen sehr interessant, aber eher für Frauen gedacht zu sein. Challenges können wirklich ein Gesprächsthema auf den Tisch bringen und eine interessante Diskussion in Gang setzen.

Antwort 2

Eine Idee für eine Challenge wäre, unsere Kolbe-KundInnen, in sagen wir max. 500 Worten beschreiben zu lassen, was Kolbe ihnen in Bezug auf Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und Stressabbau gebracht hat. Mit anderen Worten: psychische Gesundheit.

Antwort 3

Ja, im Moment arbeite ich in Teilzeit in einem Kinderkrankenhaus als Koch. 

Ich bereite Mittag- und Abendessen für die Eltern der Kinder, die im Krankenhaus bleiben, zu. Die meisten Kinder sind sehr krank und sind für einen Langzeitaufenthalt dort.

Als Vater, der Erfahrung mit vielen Krankenhausbesuchen der eigenen Kinder hat, weiß ich, wie sich diese Eltern fühlen, und ich weiß, wie abhängig sie vom Personal des Krankenhauses und den Einrichtungen sind.

Es fällt mir schwer, die Preise für die Mahlzeiten zu berechnen, wenn man wochenlang dort ist.

Ein Paar, das sich dort länger aufhält, und 3 Mahlzeiten am Tag konsumiert, gibt etwa 50 bis 60 Euro pro Tag für Essen aus. Wenn Sie wissen, dass ihr Kind bereits seit 6 Wochen dort ist, können Sie die Kosten bis jetzt berechnen.

Ich denke, die Mahlzeiten sollten viel billiger oder vielleicht sogar kostenlos sein.

Ich kann sie nicht umsonst ausgeben, weil ich sonst Probleme mit meinem Vorgesetzten bekomme, aber ich fühle mich dabei nicht wohl.

#BetweenOceans2020