„Frieden ist ein täglicher, wöchentlicher, monatlicher Prozess, der allmählich Meinungen ändert, alte Barrieren langsam untergräbt und leise neue Strukturen aufbaut.” – John F. Kennedy

Die Welt steht Kopf – so in etwa fühlen sich die letzten Jahre und derzeitigen politischen und humanitären Entwicklungen und Katastrophen auf unserem Planeten an. 

Für Europa hat es vor allem 2015 mit der damaligen Flüchtlingskrise begonnen, unbequem zu werden – plötzlich sollten wir innerhalb der EU
m i t einander eine große Herausforderung lösen und schafften es nicht. Dann die immer häufiger und oft völlig überraschend auftretenden Folgen der Klimaerwärmung plus einer Pandemie, die nach wie vor unseren Alltag bestimmt.

Und jetzt Krieg in Europa – nach einer Friedensphase von 70 Jahren! Das Kriegsgeschehen in der Ukraine mit all den humanitären Folgen berührt unheimlich – es tut weh, dieses unfassbare Leid der Unschuldigen zu sehen und es irritiert und macht wütend, dass das Ego Einzelner zum Leid so vieler Unschuldigen führt und uns alle, Frieden und Sicherheit neu definieren lässt.

Ich bin sehr dankbar, dass mein Glaube an Gott und meine Gebete mir die Kraft geben, trotz allem an das Gute im Menschen und an die Menschheit zu glauben – zweifellos haben mich die aktuellen Geschehnisse dazu veranlasst, mich selbst zu fragen, was Frieden für mich und die Menschheit bedeutet und ob die Menschheit schon fähig ist, dauerhaften Frieden auszuhalten. 

Für Mutter Teresa beginnt Frieden mit einem Lächeln.

JU’s 3 Fragen für März 2022 sind:

👉Was bedeutet Frieden für dich?

👉Streben wir als Menschheit tatsächlich danach, dauerhaft Frieden für alle zu schaffen?

👉Was ist dein täglicher Beitrag zum Weltfrieden – wie kann ‘Frieden’ in unseren Familien und Gesellschaften einkehren?

👩🏻🦱🇦🇹🇱🇻🇺🇸 Verena Teresa Eberl

Verena durfte ich schon in ihren ersten Lebenstagen kennenlernen – sie war ein entzückendes Baby und ist heute eine wunderbare, junge Frau. Ich bin sehr dankbar und froh, dass ich ihre Tante und Firmpatin sein darf.

Immer schon habe ich an Verena, ‘Nena’, bewundert, dass sie Pläne sehr zielstrebig verfolgt und realisiert, großes Interesse für Menschen anderer Kulturen zeigt und ein großes Herz für alle Lebewesen auf diesem Planeten hat. Verena liebt die Natur, ist ein sehr friedvoller Mensch und setzt sich wo immer sie kann für friedliche Lösungen ein. Sie liebt es, zu reisen und ist im Moment sehr mit Hausbau und ihrem Job als Sozialarbeiterin beschäftigt.

🧑🏻🦱🇦🇫🇮🇷🇦🇹🇮🇹 Azmatullah Yarukhel 

Azmatullah und ich sind einander 2015 in Wien begegnet – ich startete damals mit einer Kollegin eine Initiative, um jungen AsylwerberInnen an Wochenenden Wien zu zeigen. Von Beginn an fiel mir Azmatullah durch seine extrem hilfsbereite, lösungsorientierte Art sowie seine Offenheit auf.

Ich schätze ihn für sein Durchhaltevermögen und für seinen Glauben an das Gute.

Nach wir vor sind wir in Herzlichkeit verbunden und freuen uns auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen. Azmatullah lebt und arbeitet in Mailand.

👩🏼🇦🇹🇫🇷🇬🇧🇪🇸 Gabriele Haslinger – Yogabi

Gabi und ich kennen einander aus der Volksschulzeit im gemeinsamen Heimatort Zell am Pettenfirst. Obwohl wir sehr bald unterschiedliche Wege gingen, sind wir einander immer wieder begegnet – so ist eine Lebensfreundschaft entstanden, für die ich heute sehr dankbar bin.

👩🏻‍🦱🇦🇹🇱🇻🇺🇸 Verena Teresa Eberl

👉Was bedeutet Frieden für dich?

Friede bedeutet für mich, mein Gegenüber so zu akzeptieren und anzunehmen wie es ist und nicht verändern zu wollen. Das kann jedoch nur funktionieren, wenn man den Frieden auch in sich selbst spürt und keine inneren Kämpfe und Unruhen hat. Innerer Friede wird auch nach außen gekehrt und im Gegenüber gespiegelt. Friede beginnt im Kleinen – im ganz Kleinen. Friede bedeutet für mich auch, dass ich keiner Seele etwas zuleide tue und somit auch Tiere und unsere Natur nicht als Konsumgut oder Wegwerfprodukt wahrnehme. Friede bedeutet für mich auch, dass ich ehrsam mit meiner Umwelt und meinen Mitmenschen umgehe und dankbar bin, dass ich auf dieser Erde leben darf.

👉Streben wir als Menschheit tatsächlich danach, dauerhaft Frieden für alle zu schaffen?

Grundsätzlich muss meines Erachtens der Wunsch nach Frieden in jeder Seele verankert sein, bewusst oder unbewusst. Es ist jedoch häufig etwas anderes, wonach Menschen streben. Menschen, die nicht friedlich leben, streben meist danach sich selbst zu finden bzw. etwas zu zerstören oder jemanden zu verletzen, da sie in sich keinen Frieden finden können und diese vielen individuellen Wunden müssen geheilt werden, bevor Friede passieren kann, im Kleinen und im Großen. Grundsätzlich glaube ich jedoch schon, dass die Menschheit in der Lage ist, dauerhaft Frieden zu leben. Frieden zu leben, bedeutet jedoch auch zu geben und nicht nach permanenten (wirtschaftlichen) Wachstum zu streben. Frieden leben bedeutet auch persönliche Abstriche zu machen – jedoch für etwas Großes, für etwas Schönes!

👉Was ist dein täglicher Beitrag zum Weltfrieden – wie kann ‘Frieden’ in unseren Familien und Gesellschaften einkehren?

Mein (täglicher) Beitrag zum Weltfrieden ist, dass ich grundsätzlich versuche mich in mein Gegenüber hineinzuversetzen und etwaige Handlungen, die mein Gegenüber setzt, die für mich möglicherweise unverständlich erscheinen – verstehen zu lernen. Mein Beitrag ist es auch Menschen dabei zu unterstützen, wie sie ein Stück weit zum eigenen Frieden finden, mein Beitrag ist es auch Brücken zu bauen, um Frieden einkehren zu lassen. Weiters ist es für mich ein wichtiger Punkt für meinen inneren Frieden – dankbar zu sein! Dankbar für mein Leben, für alles was ich genießen darf, für alles was ich essen und trinken darf! Für die vielen wunderbaren Menschen, die ich kennenlernen darf, die vielen schönen Orte, die ich schon sehen durfte und darf. Für meine Gesundheit! Für die Tiere und die Natur, die uns Menschen so viel Kraft geben. Außerdem ist es auch Teil meines täglichen Beitrags zum Weltfrieden anderen Menschen ein Lächeln zu schenken. Oft steckt die Veränderung zum Guten schon in den kleinen Dingen und Schritten!

Zum Abschluss möchte ich noch Mahatma Ghandi zitieren – „Es gibt keinen Weg zum Frieden, der Friede ist der Weg!“

🧑🏻🦱🇦🇫🇮🇷🇦🇹🇮🇹 Azmatullah Yarukhel

👉Was bedeutet Frieden für Sie?

Frieden kann Ruhe, Gelassenheit und Stille beschreiben. Frieden bedeutet, dass wir unser Leben selbstlos leben, andere mit Respekt behandeln und das Mehr, das wir bekommen, mit anderen teilen, die vernachlässigt wurden. Ein Beispiel für Frieden ist das Gefühl, das man an einem ruhigen Sonntagmorgen hat, wenn man auf einer Terrasse im Wald sitzt und die Vögel beobachtet. Frieden kann nicht mit Gewalt erhalten werden; er kann nur durch Verständnis erreicht werden. Frieden ist die einzige Schlacht, die es wert ist, gekämpft zu werden, Frieden beginnt mit einem Lächeln. Frieden ist immer schön. Frieden ist Frieden.

👉Sind wir als Menschheit wirklich bestrebt, dauerhaften Frieden für alle zu schaffen?

Das Beste, was jeder tun kann, um zum Weltfrieden beizutragen, ist, mit sich selbst im Reinen zu sein. Finden Sie zuerst den inneren Frieden. Strahlen Sie Frieden in Ihrem Herzen, in Ihrem Leben usw. aus.

Wie können wir erwarten, dass Nationen und Gemeinschaften in Frieden leben, wenn wir nicht in Frieden mit uns selbst und mit den Menschen um uns herum leben können?

Mein Beitrag zum Frieden ist, dass ich vergesse und begonnen habe, mit allen, die mich in der Vergangenheit verletzt und geschädigt haben, Frieden zu schließen und ihnen zu vergeben.

👉Was ist Ihr täglicher Beitrag zum Weltfrieden – wie kann „Frieden“ in unsere Familien und Gesellschaften kommen?

Frieden in unseren Familien ist unterschiedlich, wie zum Beispiel: an Grenzen arbeiten, sich körperlich betätigen, um Energie freizusetzen, so viel wie möglich aufrechterhalten und die wichtigste Rolle spielen meiner Meinung nach die Gebete. Ich finde, dass Gebete meinem Herzen und meinem Geist Frieden bringen. Wenn ich mich jeden Tag einen Moment auf Gott konzentriere, erinnert mich das daran, dass ich jemanden habe, der größer ist als ich selbst und auf den ich mich stützen kann. 

Und ein weiterer wichtiger Punkt ist, mehr zu lachen. Lachen und etwas Gutes in mir und in jedem Haus freisetzen und kreative Wege finden, um mehr zu lachen. Wenn alles andere versagt, beobachte ich lachende Babys.

3/1 Frieden in der Gesellschaft.

Frieden in der Gesellschaft wird in deiner Gemeinschaft vertrauter, wenn du Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund kennenlernst und durch das Leben in deiner Gemeinschaft gehst, kannst du eine neue Perspektive auf die Probleme in der Gemeinschaft bekommen. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, sich den Menschen vorzustellen, die Sie im Alltag treffen. Zeigen Sie echtes Interesse an ihnen und stellen Sie ihnen Fragen über ihr Leben, ihren Beruf, ihre Familie usw.

Gehen Sie in der Nachbarschaft spazieren, wenn es sicher ist, und nehmen Sie öffentliche Verkehrsmittel, um die Gemeinschaft und ihre Mitglieder besser kennenzulernen.

Planen Sie friedliche Veranstaltungen, suchen Sie nach Möglichkeiten für Freiwilligenarbeit. Freiwilligenarbeit ist eine großartige Möglichkeit, unserer Gemeinschaft zu helfen, und sie ist auch eine gute Möglichkeit, den Frieden in meiner oder unserer Gesellschaft zu fördern.

👩🏼🇦🇹🇫🇷🇬🇧🇪🇸 Gabriele Haslinger – Yogabi

👉Was bedeutet Frieden für dich?

„Doch vor allem sollt ihr sehen, dass es nie Frieden zwischen den Völkern geben kann, wenn nicht der erste Friede vorhanden ist, welcher innerhalb der Menschenseele wohnt.“ (@ Häuptling Black Elch)

Wir Menschen klammern uns an die Polarität. Wir glauben an die Normalität von Tag und Nacht, Osten und Westen und Krieg und Frieden. Dabei ist der Frieden nicht unbedingt die Abwesenheit von Krieg. Frieden ist ein innerer Seinszustand, der kein Gegenteil mehr sucht.

👉Streben wir als Menschheit tatsächlich danach, dauerhaft Frieden für alle zu schaffen?

Gier gegen den Frieden

Für uns als Gesellschaft erkenne ich keine menschengemachten Bestrebungen nach einem generellen Frieden auf der Welt. Solange wir von Gier und Machthunger getrieben sind, wird es das auch nicht spielen. Auf politischer, internationaler Ebene kann man die Absicht des Friedens für die Welt in diesen Tagen noch weniger spüren als in den letzten 70 Jahren. Selbst wenn ich die Manipulation der Leitmedien vermeide und die Augen auf das Leben auf der Straße richte, sehe ich nur kleine Lichter, wenige Eigenimpulse, die in Richtung Frieden gehen und selten treffe ich einen Menschen, der in Frieden mit sich lebt.

Keine Friedens-Pille

Es gibt zwar immer wieder eine Friedensbotschaft von dort oder da und dieses und jenes Symbol. Wir hätten das gerne: aber es gibt keine Friedens-Pille, keine OP, keine Therapie. Das hätten wir gerne. Und ZACK – Frieden auf der Welt! So geht das nicht. 

Lächeln entwaffnet

Den Frieden muss jeder für sich selbst finden. In meiner Erfahrung gilt:  Je weniger Kontakt ich nach außen habe, umso weniger gibt es die Versuchung, den eigenen Frieden zugunsten eines Unfriedens aufgeben zu müssen. Im Zweifelsfall wirkt ein Lächeln – das hat schon die Mutter Theresa gewusst – entwaffnend.

👉Was ist dein täglicher Beitrag zum Weltfrieden – wie kann ‘Frieden’ in unseren Familien und Gesellschaften einkehren?

Ich verbringe immer mehr Zeit mit der Natur und mit mir. Wenig Trubel lenkt mich ab, ich bin vorsichtig und glaube wenig, bleibe skeptisch, spüre mich gut. Ich habe den Mittag des Lebens schon hinter mir. Das ist klar. Deswegen möchte ich den Genuss nicht mehr hergeben, meine Lebenszeit mit mir und für mich zu verbringen. Ich lebe in der Gewissheit, dass ich nur eine Sternschnuppe bin am Firmament des Lebens. Damit entfernt sich das Ego ein Stück weit Richtung Milchstraße und sagt: ‚Nimm das Leben nicht zu ernst.‘